Antwerpen ist die zweitgrößte Stadt Belgiens und liegt im Norden des Landes in der Region Flandern. Die Stadt hat rund 500.000 Einwohner, die Agglomeration Antwerpen ca. 1,2 Millionen.

Dank seines Seehafens war Antwerpen im 16. Jahrhundert die reichste und bedeutendste Handelsmetropole Europas und zudem ein herausragendes kulturelles Zentrum und Wirkungsstätte von Künstlern wie Rubens und van Dyck.

Antwerpen gehört trotz starker Zerstörungen während der beiden Weltkriege zu den wenigen Städten in Europa, deren historischer Stadtkern weitgehend unbeschädigt geblieben ist. Man findet dort hervorragend erhaltene Baudenkmäler und Kunstwerke aus allen Epochen – vom Spätmittelalter über die Renaissance und den Barock bis hin zu Jugendstil und Art Déco. Hierzu gehören zum Beispiel die Liebfrauenkathedrale, die St. Pauls-Kirche und das Plantin-Moretus-Museum.

Zudem ist die Stadt der wichtigste Diamantenhandelsplatz der Welt. Über die Hälfte der weltweiten geschliffenen und Rohdiamanten werden in Antwerpen verarbeitet und an insgesamt vier Diamantenbörsen gehandelt. Es gibt über 1500 Diamantenfirmen und sogar ein eigenes Diamantenmuseum. Das Straßenbild des Diamantenviertels ist geprägt von zahlreichen orthodoxen Juden, die – angezogen durch die religiöse Toleranz in Belgien – seit Jahrhunderten den Diamantenhandel in Antwerpen dominierten. Ihre starke Präsenz verhalf Antwerpen sogar zum Beinamen ›Jerusalem des Westens‹.

Antwerpen war nicht nur Heimat bedeutender Künstler wie Rubens, sondern es hat sich dort auch eine reichhaltige Modekultur entwickelt. Den Anfang machten in den 1980er Jahren die berühmten ›Antwerp Six‹: 6 Absolventen der Königlichen Akademie der Schönen Künste, Fachbereich Modedesign, darunter Walter Van Beirendonck, Dries van Noten und Dirk Bikkembergs. Ihre Avantgardemode, die sich wenig um Konventionen scherte, sorgte für großes Aufsehen und katapultierte Antwerpen auf einen Schlag ins internationale Modebewusstsein, wo es bis heute seinen Platz behauptet.

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