Paris ist ohne Zweifel eines der attraktivsten Reiseziele in Europa, und für den Autor dieser Zeilen ist es die schönste Stadt Europas. Wenn man bedenkt, wie viele wunderbare Städte im letzten Krieg zerstört wurden und ihre alte Schönheit auch nach 80 Jahren nicht wieder erlangt haben, dann muss Paris fast wie ein Wunder erscheinen.
Selbst wenn man monatelang in Paris gelebt hat oder Paris schon viele Male besucht hat, kann man immer wieder neue schöne und interessante Dinge in den Straßen entdecken, wenn man die Stadt mit Neugier und offenen Augen durchstreift.
Wer Paris nicht nur wegen des Louvres und anderer Sehenswürdigkeiten besucht, sondern auch in das Pariser Leben eintauchen möchte, sollte den August vermeiden. Viele Pariser nehmen im August ihre langen Ferien und manche Firmen schließen auch komplett in dieser Zeit. Auch in der schwulen Szene sind die meisten Clubs, Bars, Saunas usw. dann nur spärlich besucht (falls sie überhaupt geöffnet haben).
Das schwule Zentrum von Paris ist der Stadtteil Marais, ein altes Viertel im 4. Arrondissement mit romantischen, engen Straßen, die jahrhundertealte Geschichte atmen. Hier haben sich viele schwule Bars und gayfreundliche Geschäfte, Cafés und Restaurants etabliert. Die meisten liegen sehr nahe beieinander, was zu einer ausgeprägten Ghetto-Atmosphäre geführt hat – mit all ihren Vor- und Nachteilen.
Die Männer in Paris können beim Flirten übrigens reichlich kompliziert sein. Interesse an jemandem direkt zu zeigen wird schnell als zu willig und billig abgetan. Wir können nur empfehlen, nicht zu viel Zeit mit Verhaltensforschung zu vergeuden, um die Balzrituale der Pariser Männer zu verstehen. Flirtet einfach auf eure Weise und nehmt distanziertes Verhalten nicht persönlich.
Ein anderes Phänomen ist, dass die meisten Pariser Schwulen bevorzugt in der
Gruppe ausgehen und auch in Bars und Clubs die meiste Zeit zusammenhängen.
Jährlicher queerer Höhepunkt in der französischen Hauptstadt ist der Gay Pride Ende Juni oder Anfang Juli, in Frankreich ›Marche des Fiertés LGBT‹ genannt.