This guide in English: Gay Seville Travel Guide Patroc
Sevilla ist mit mehr als 700.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Spaniens und die Hauptstadt Andalusiens. Eine Legende besagt, dass der griechische Halbgott Herakles die Stadt gegründet hat, indem er mit sechs Säulen den Punkt markierte, an dem Julius Cäsar später Hispalis errichten sollte. Auf die Römer und Vandalen folgten 712 die Mauren, unter deren Herrschaft die Stadt eine kulturell und wirtschaftlich glanzvolle Periode erlebte. Diese endete mit der Reconquista, der Rückeroberung durch die christlichen Spanier, im Jahre 1248. Die Zeiten des friedlichen Zusammenlebens der verschiedenen Religionen und Kulturen gehörten nun der Vergangenheit an.
Nachdem Christoph Kolumbus 1493 nach der Entdeckung Amerikas im Hafen von Sevilla einlief, wurde die Stadt zum Dreh- und Angelpunkt des Handels mit der Neuen Welt und häufte infolgedessen große Reichtümer an, bis sie im 18. Jahrhundert ihr Handelsmonopol an Cádiz verlor.
Beim Gang durch die engen Gassen der malerischen Altstadt des heutigen Sevilla
gelangt man zu den meisten berühmten Sehenswürdigkeiten der Stadt
Der Palast Alcázar in der Nähe der Kathedrale ist eines der am besten erhaltenen Beispiele für die Mudéjar-Architektur. Bauformen und Dekor aus der islamischen Architektur wurden hier mit christlichen Baustilen wie der Gotik und später der Renaissance kombiniert.
Da Sevilla als Ursprungsort der Tapas-Kultur gilt, solltet ihr auch auf keinen Fall versäumen, in einer der zahllosen Tavernen der Stadt ein paar Tapas zu kosten.
Sevilla liegt in der wärmsten Region Spaniens mit sehr kurzen und milden Wintern, extrem heißen Sommern und einem langen und angenehmen Frühling und Herbst. Juli und August sind denkbar schlechte Reisemonate für Sevilla: In der Hitze des Tages die Stadt zu erkunden ist eine Qual, und wer am frühen Nachmittag auf Besichtigungstour ist, wird von den Einheimischen bemitleidet und belächelt. Auch das Nachtleben ist in diesen Monaten eher lahm als heißblütig, vor allem im August, wenn ein großer Teil der Spanier selbst Urlaub hat und der Stadt entflieht.
Wegen der vielen warmen Monate spielt sich das Ausgehen in Sevilla mitunter mehr vor als in den Bars ab. Bestes Beispiel dafür ist die Gegend um den Park an der Alameda de Hércules, die auch bei Schwulen sehr beliebt ist, um sich mit Freunden draußen auf ein Bier zu treffen. Hier reiht sich eine Bar an die andere, und die Atmosphäre ist so unkompliziert und das Publikum so vermischt, dass oft kaum noch zu erkennen ist, welche Bar nun schwulenfreundlich oder heterofreundlich ist.
Der Trubel an der Alameda de Hércules spielt sich meist in Gruppen von Freunden ab. Wer alleine reist oder mehr auf Action aus ist, wird wahrscheinlich nach einiger Zeit weiterziehen wollen, zum Beispiel in die nahegelegenen Bars und Clubs in der Calle Amor de Dios.
Zu den jährlichen Höhepunkten und queeren Events in Sevilla gehören unter anderem der Gay Pride Andalusiens im Juni, das LGBTI-Filmfestival AndaLesGai sowie das Kulturfestival Togaytherland.